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Merburg und Kirrberg werden erstmals erwähnt

Die Merburg soll in der salischen Zeit zwischen 1024 und 1080 auf dem Malafelsen in Kirrberg erbaut worden sein und soll der Straßensicherung gedient haben. Um 1172 werden Ritter von der Merburg als Ministerialien genannt.

Ritter und Adelige dienen Fürsten als Vasallen. Ihrem Herrn gegenüber waren sie zu Kriegsdienst verpflichtet und erhielten als Lohn Ländereien zu Lehn. Für ihren Lebensunterhalt hatten besitzlose Bauern zu sorgen. Ritter und Adelige wohnten auf Burgen oder Ansitzen. Als Freie konnten sie bei Gericht bezeugen und bei Schenkungen als Siegler (Notare) fungieren.

Im Lehensbuch der Reichsministerialien werden die Brüder Graf Dietrich von Merburg und Graf Otto von Huneburg genannt. Dietrich wird auch als Zeuge im Landfrieden des Kaisers Friedrich Barbarossa erwähnt.

Die Merburg wurde aufgegeben und der Sitz auf die Huneburg verlegt, aus dem später Homburg wurde. In der Stiftungsurkunde von Wöschweiler werden Hermann, Reiner und Walter von der Merburg genannt, die wohl Vasallen des Grafen von Huneburg waren.

Die Homburgischen Besitze erlitten später das Schicksal der Zerstückelung und des Ausverkaufs, wobei sie an verschiedene Herrschaften gelangten. Das Zweibrücker Haus hat nach dem Bolander Lehenbuch die Güter von Huneburg-Homburg übernommen.

Kurt Hoppstädter, der sich mit der Erforschung der Burgen des Saarlandes intensiv beschäftigte, beschreibt die Reste der Merburg. Schon Tileman Stella schildert in seiner Amtsbeschreibung im Jahre l563:"Die Merbug ist ein alter Burgstall, hart an dem Merwoge auf der hohen Kopp gelegen ,man findet daselbst noch die Mauern."

Im Jahre l977 wurde die Merburg von Wolfgang Müller intensiv erforscht, viele Funde sichergestellt und einige Mauern wieder aufgebaut.

Ein Lodevic von Kirperg wird l203 als Zeuge bei der Übertragung von Gütern an den Abt von Werneswildre genannt.

1237 und 1240 werden Veräußerungen von Kirrberger Gütern verzeichnet.

In der im Bayerischen Staatsarchiv noch erhaltenen Urkunde erfahren wir erstmals Genaueres über die pfarrliche Organisation in Kirperg, das eine Filiale von Lambsborn ist. "Am 12.März 1290, dem Sonntag, der genannt wird "Laetare Jerusalem" (="Freue dich, Jerusalem") bekennen Probst Heinrich und das Kapitel von Hornbach, daß der Abt und der Konvent des St. Pirminiusklosters zu Hornbach ihrem Stift zu Ausbesserung der Stiftspfründen, die Seelsorger der Kirchen zu St. Johann und Lamespuren samt der zugehörigen Capella zu Kirchperch unter der Bedingung überlassen, daß sie dem Abte jeweils taugliche Priester als Vikare für diese Kirchen behufs Präsentation an den Diözeseanbischof benennen und diesen Vikaren ausreichend Lebensunterhalt gewähren. Sie versprechen zum Dank dafür, an den hohen Festtagen am Gottesdienst und an der Prozession der Mönche sich zu beteiligen"

Klöster verfügten über größere Landbesitze. Denn schon bei der Gründung wurden sie von weltlichen Herrschaften beschenkt, und sie erwarben durch Rodung und Urbarmachung neues Land hinzu. Klösterlicher Besitz lag weit verstreut und erfaßte Dörfer, Mühlen, Weiher und Ländereien. Der geographische Bereich von Wörschweiler war sehr groß.

Leibeigenschaft und Frondienst der Bauern wurde im 14. Jhrh. gelockert. Der Bauernstand wurde ausgeprägter. Freie Bauern konnten Land kaufen und verkaufen und sie zählten zu den "Ehrbaren", während Tagelöhner und Hüttner den "Gemeinen" angehörten

Um 1300 werden verschiedene Verträge geschlossen, so unter Walram I. von Zweibrücken mit dem Konrad, der hinter der Kirch in Kirrberg wohnt, fernere unter Graf Ludwig von Homburg mit den Eheleuten Albert und Giselburg von Kirperich Ihrer Güter wegen im Bann Onesheim.

Die Homburger Grafen sind oft in finanziellen Nöten und leihen für aufgenommene Darlehen herrschaftliche Güter oder verkaufen sie. So werden der Hof der Merburg, die Mühlen Kirrberger Tal und der Nachlaß des Geistlichen in Kyrpurg als Pfand eingesetzt.

1423 erfahren wir den Namen des Kirrberger Pfarrers: Johann, der Pfarrherr zu Kirperg siegelt den Vertrag zwischen Peter von Willer und Niklaus von Kirperg.1434 übergibt Graf Johann zu Homburg dem Kloster Werschweiler alles, was wir han indem Gericht und Bann zu Kirperg und den Hof zu Merburg. l44l erben die Grafen von Zweibrücken Güter und Gülten im Lambsbachtal. Graf Johann von Homburg war kinderlos gestorben und die Zweibrücker erheben als Erben Anspruch auf Homburg. Eine 3jährige Fehde zwischen beiden Herrschaften wird beigelegt durch die Heirat des Grafen von Nassau und der Zweibrücker Fürstentochter. So erhält Nassau das Land vom Ernstweilertal bis zum Stumpfen Gipfel, das als "Kirrberger Gemeinschaft" in die Geschichte eingeht.


Kirrberg impressionen

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© 1997 WST

Quelle "Festschrift zur 700 Jahrfeier Kirrberg" mit freundlicher Genehmigung von Autor Pfarrer Alfons Gebhart

Bearbeitung der Seite: Wolfgang Stärkle