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Neubau des Pfarrhauses und andere Begebenheiten Anfang dieses Jahrhunderts

Aus Kirrberg stammende und in Neunkirchen wohnende Arbeiter, bei Stumm beschäftigt, stiften 1900 einen Kreuzweg für die Kirche. Am Ostersonntag waren die Stifter zur Besichtigung eingeladen und im Müllerschen Saal wurde ihnen bei festlicher Versammlung gedankt.

Am 4. Febr. konstituierte sich ein Verein zur Aufbringung von Mitteln für einen Pfarrhaus - Neubau, dem sofort 150 Familien beitraten. Ein großer Erfolg! Spenden gingen ein 1900: 220 Mark; 1901: 193,20 Mark; 1902: 185 Mark; 1903: 175,50 Mark. Von auswärts kamen Gelder: von Speyer 300 Mark, von der Regierung Pfalz 3.000 Mark, eine Kollekte in der Diözese erbrachte 3.648 Mark (davon im Bezirk Homburg 475 Mark, im Bezirk Zweibrücken 150 Mark, im Bezirk St. Ingbert 248 Mark).

Am 1. Jan. 1901 wurde Kirrberg selbständige Gemeinde, verblieb im Amtsbezirk und späteren Kreis Homburg. 1903 erstellt die politische Gemeinde ein Friedhofskreuz mit Zinkkorpus, 153 Mark, von Kustermann in München, das Kreuz aus Sandstein gefertigt von Maurermeister Peter Diehl zu 150 Mark. am 28 Juni wurde das Kreuz benediziert.

1903 wurden 4 neue Beichtstühle angeschafft mit in Eichenholz geschnitzten Reliefs von Bildhauer Josef Rifesser in St. Ulrich, Südtirol. Wo sind diese wertvollen Holzschnitzereien wohl geblieben - bei der Kirchenerweiterung ?

1904 werden die Fahnen des Knappenvereins mit dem Bild der hl. Barbara und vier Wochen später die Fahne des Waffenbrüdervereins feierlich geweiht und jeweils ein Waldfest in der Patron arrangiert.

1903 verunglückt der 28jährige Michael Velten, am 20. Mai 1907 der 28jährige Heinrich Schütz, beide Grube Frankenholz, am 2. Jan. 1906 der 37jährige Peter Lelle in einer Neunkircher Grube, am 28. Aug. 1912 der 18jährige Wilhelm Legrom auf dem Hüttenwerk Rombach/Metz.

Pater Johann Collingro feiert am 1. Sept. 1907 Primiz. Nach dem Gymnasium in Zweibrücken studierte er an der Uni München, war dann Finanzpraktikant im Rentamt Homburg, 1900 trat er bei den Redemptoristen ein und wurde am 10. Aug. 1907 im Hohen Dom zu Köln zum Priester geweiht. Die weltliche Familienfeier war dann im neu erbauten, aber noch nicht fertigen Pfarrhaus.

Die Pläne zum Pfarrhaus - Neubau fertigte Eugen Dünnbier vom Königlichen Bauamt in Kaiserslautern. Aus gleichem Büro stammten die Pläne der Anstaltsbauten, alle im Jugendstil.

Der durch die höchstbesteuerten Bürger erweiterte Gemeinderat von Kirrberg genehmigte bei einer Gegenstimme die Erhöhung der Kultusumlage, durch die in 30 Jahresraten die Summe von 12.000 Mark zurückgezahlt werden sollten.

Schon im Winter wurde mit dem Abriß von Scheune und Stall begonnen. Steine, Sand, Kalk, Zement, Ziegeln wurden Kostenlos hergefahren.

Die Bauaufsicht hatte Bauführer Seeberger, Kaiserslautern. Unter seinem Beisein wurden die Arbeiten vergeben: Maurer- und Tüncherarbeiten an Kirrberger Unternehmer. Die Kosten des Pfarrhauses beliefen sich auf 20.000 Mark. Eine Gute - Hirte - Statu von A. Bernd, Kaiserslautern, und eine Muttergottes - Statue im Pilgersaal, um 1700 datiert, gestiftet von Pfr. Schultz stehen noch heute im Pfarrhaus.

Am 15. Mai 1908 wurde das Pfarrhaus von Bischof v. Busch kirchlich gesegnet.


Kirrberg impressionen

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© 1997 WST

Quelle "Festschrift zur 700 Jahrfeier Kirrberg" mit freundlicher Genehmigung von Autor Pfarrer Alfons Gebhart

Bearbeitung der Seite: Wolfgang Stärkle