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Einleitung und Hinführung

"Kirrberg dem lieblich gelegenen, so schmucke Häuschen zur Schau tragenden Dörfchen, sei heute mein Besuch und Lied geweiht. Auf anmutiger Höhe liegt die schmucke Kirche, im Kranz umgeben von der Häuser Zahl. Unten der Mühle melodisches Geklapper, das rauschende Wasser, frohe junge Menschenkinder der Wiesen Blümlein pflückend. Da läuten die Glocken und laden die Einwohner zum Besuch des Gotteshauses ein. Sonntägliche Stimmung! Früh wandere ich von Homburg kommend die kleine Anhöhe hinauf, an Steinbrüchen und Fichtenbäumen entlang. Unten zieht sich die Distriktsstraße dahin. Nicht lange, und Kirrberg liegt vor uns, lieblich und idyllisch. Das auf der Anhöhe liegende, das Dorf krönende Gotteshaus ist unserer lieben Frau geweiht." So beschrieb Otto Schöpf in der "Homburger Zeitung" am20. Juni l901 unser Kirrberg, und läßt noch etwas ahnen von der Ruhe und Romantik der damaligen Zeit

Kirrberg feiert 1990 sein 700 Jh. Jubiläum. In der ältesten erhaltenen Urkunde vom Jahre 1290, aufbewahrt im Bayerischen Staatsarchiv, München, wird die Capella in Kirchperch genannt.

Die auf dem Berg gelegene Kirche gab sicher Anlaß zu dem Namen des Dorfes. Es ist anzunehmen, daß dies Kapelle dem romanischen Kirchentyp entsprach, daß es ein einschiffiges Langhaus mit geradem oder halbrundem Chorabschluß nach Osten gerichtet war. In einer Urkunde im 16. Jahrhundert wird erwähnt, daß die Kirche zu Kirrberg nebst der von Bexbach die älteste in der Gegend sei.

Zeugen aus frühester Vergangenheit, so aus der Zeit des Trias vor 200 Millionen Jahren, finden wir auf dem Muschelkalkboden an der weißen Driesch und am Kirschberg. Eine Erscheinung, die schon den römischen Dichter Ovid erstaunen ließ: "... wir bemerken, daß aus den Fluten sich Landstriche erhoben, Seemuscheln lagen umher, weit entfernt von der Küste des Meeres".

Von der jüngeren Steinzeit bis zur Eisenzeit (3000 bis 750 v. Chr.) herrschte ein milderes Klima. Die Hochflächen waren zu der Zeit schon dünn besiedelt von einzelnen Menschengruppen, die ihr Vieh weideten und etwas Ackerbau betrieben. Auf den um Kirrberg liegenden Höhenzügen (Roßberg, Colling, Zimmermannsberg und vor allem Ebersberg) gab es nachweislich schon befestigte Keltensidlungen. Der Stamm der Mediomatriker war schon in der Lage, Wallaufschüttungen und Terrassen zubauen, deren Steintrümmer über große Flächen verbreitet heute noch festzustellen sind. Die Verkehrswege führten in dieser und der späteren Zeit noch über die Höhen, da die Täler meist versumpft und mit Dickicht überwachsen waren.

Die Römer brachten dann eine höhere Kultur und Zivilisation in unsere Gegend. Die große römische Siedlung Schwarzenacker hatte große Auswirkung in unserer engeren Heimat. Wenn der römische Schriftsteller Tacitus im Jahre 98 n. Chr. In seinem Buch "Germania" unsere Heimat als unwirtliches Land mit undurchdringlichen Wäldern und Sümpfen schildert so zeigt uns dies, daß eine Klimaverschlechterung das Landschaftsbild nach und nach umwandelte, die Wälder vordrangen und die Landschaft verödete.

Im 5. Jrh. Nach Chr. Kamen die Franken in ein dann fast unbewohntes Land. Deren Ansiedeln, Kultivieren und Erschließen des Bodens wurde dann verstärkt, als die Karolinger die Reichsverwaltung organisierten und den Klöstern außer der christlichen Missionierung auch Kultur- und Verwaltungsaufgaben übertrugen.

Eine dominierende Rolle übernahm das vom Glaubensboten Pirminius gegründete Kloster Hornbach, dem durch Auftrag und Unterstützung der Stifterfamilie der Wdonen eine zentrale Bedeutung bei der Kultivierung unserer Heimat zufiel. Mönche betätigten sich als Kolonisatoren, rodeten Wälder, siedelten junge Bauern als Lehnsleute auf neu geschaffenen Höfen an und unterwiesen sie in Landwirtschaft und Tierhaltung. " Unter dem Krummstab ist gut leben" war die Redensart. Die Leute fühlten sich keineswegs als Unterdrückte.

Um wichtige Straßen in verantwortlichen Hände zu haben, wurde Land als Lehen überantwortet und zur Verwaltung des Landes wurden Meierhöfe angelegt, die anfangs steuerfrei waren und allerlei Vergünstigungen erhielten. Nach und nach entwickelten sich diese Höfe zu kleinen Dorfgemeinschaften und werden schließlich in Urkunden genannt.

Dazu kam, daß im 12. Jhr. Eine klimatische wende zum besseren eintrat. Auf unseren Muschelkalkböden wucherte der Wald nicht mehr so üppig, er lichtete sich und konnte leichter gerodet werden. Ackerbau breitete sich auf den Hochflächen aus.


Kirrberg impressionen

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© 1997 WST

Quelle "Festschrift zur 700 Jahrfeier Kirrberg" mit freundlicher Genehmigung von Autor Pfarrer Alfons Gebhart

Bearbeitung der Seite: Wolfgang Stärkle